Wir hatten uns seit 10 Jahren aus den Augen verloren, und jetzt lebt er nicht mehr. Michael Bartel. In den 1990er und 2000er Jahren bin ich zig mal zu mehrtägigen Aufenthalten in seinem Studio bei ihm gewesen, erst in Hannover (Langenhagen), dann in Hamburg (Grünendeich). Bei ihm habe ich viel über „Studio“ gelernt und über Songwriting, er hat mich mit zur Hamburger Synchron genommen, Chöre für die Sesamstraße singen, wir haben uns zusammen über Helge schlappgelacht und phantasiert, wie wir einen Hit schreiben. Es ist kein Hit dabei herausgekommen, wobei das hier eigentlich wie einer klingt:
Komponiert und getextet teilweise von mir (es gab irgendeinen Kristallisationskern von Synchron-Götz, Nachname ist mir entfallen, und Michael hat auch beigetragen), produziert von Michael. Ca. 2005, würde ich sagen, in seinem Studio in Hannover-Langenhagen. Erschienen auf Michaels obskurer CD Fanfan la Tulipe: Geile Geräusche, was ich erst vorgestern auf der Trauerfeier in Hamburg mitbekommen habe. Gedacht als was weiß ich Layout, Demo, Katalog-Track für Film, wie immer irgendwo zwischen dem Willen, schlicht und einfach „geile Geräusche“ aufzunehmen und dem Bedienen irgendeines Marktes, von dem ich nichts und Michael vermeintlich mehr wußte.
Hier das atmosphärisch dichte „Dumm“, das hinsichtlich Sound (einschließlich seiner Stimme) und Humorlage viel über ihn erzählt. Ja genau, er war nicht nur Musik, sondern auch Film.
Er wollte wieder nach Hannover ziehen, ich bin aus Südwestdeutschland wieder in Lippe, von 700 km auf 100, da hätten wir eigentlich gut wieder loslegen können…